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Klavier und Flügel FAQ

FAQ 1: 

Warum verstimmt mein Klavier?

 
Hierfür kann es unterschiedliche Gründe geben:

1. Die Qualität des Instrumentes

2.
Die Fähigkeiten des Klavierstimmers

3.
Temporäre und klimatische Umstände
(zeitliche Abstände der Stimmungen und die Häufigkeit des Gebrauchs, lesen Sie hierzu: "Nachhaltige" Klavierstimmungen).


 

 
 
Vorraussetzung für eine gute Stimmhaltung von Klavieren und Flügeln sind unter anderem konstruktive Eigenschaften, welche entweder durch das Alter des Instrumentes oder eine physikalisch sinnvolle Konstruktion unterschiedlich optimal ausfallen können.
Die konstruktive Entwicklung von Klavieren und Flügel im zeitlichen Ablauf des letzten Jahrhunderts lässt gut erkennen, das die gesamte akustische Anlage (als solche bezeichnet man die Rast, Resonanzboden und Besaitung der Instrumente) mit den Jahrzehnten an Stabilität, Massivität und Belastbarkeit immer mehr zugenommen hat. Ausgehend vom noch recht fragilen Cembalo, aus dem heraus sich das Klavier Schritt für Schritt entwickelt hat, kann man beobachten, wie sich – dem sich verändernden Musikgeschmack der jeweiligen Epoche entsprechend – auch die Instrumente veränderten. Die Tendenz zu „immer lauter“, „immer höher“, „immer brillanter“ verlangte nach immer stabiler werdenden Konstruktionen: besaßen die Cembalos mit Ihrer niedrigen Saitenspannung im allgemeinen noch keine metallene Verstärkung der hölzernen Rast, so kamen in den ersten Hammerklavieren bereits gusseiserne Anhängeplatten für das Einhängen der Saiten zur Anwendung. Diese ersten Klaviere aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts findet man auch heute noch häufig im privaten Besitz unter der laienhaften Bezeichnung „Klavier mit Holzrahmen“. Diese Instrumente haben auf Grund ihrer primitiven“ Konstruktionsmerkmale in der Regel einen sehr geringen Gebrauchswert, und werden meist nur für dekorative Zwecke sinnvoll genutzt. Der Ton erscheint uns kraftlos und müde. Weil eine weniger straff gespannte Saite sich natürlicherweise stärker verstimmt, als eine straffe, und sich die hölzerne Rast ohne Unterstützung durch einen Eisenrahmen (gemeinsam mit dem Resonanzboden) stärker der umgebenden Luftfeuchte entsprechend verändert, verstimmen diese Klaviere deutlich stärker und schneller, als unsere heutigen Klaviere.
Die gusseisernen Platten entwickelten sich rasch zu immer aufwendigeren Eisenrahmen zur Verstärkung der Rast, welche zunächst nur bis unter den Stimmstock reichten (wie bei der sogenannte „3/4-Platte“ oder „Eisenrahmen mit aufgesetztem Stimmstock“). Um die noch vorhandene Tendenz zum Kippen des Stimmstocks in Saitenrichtung zu verhindern, und um die Zugkraft für einen brillanteren Ton weiter erhöhen zu können, entwickelte man den großen Eisenrahmen, der bis in die beiden oberen Ecken des Klaviers reichend den Stimmstock abdeckt. Die zunächst noch offenen Wirbelfelder wurden in der seither letzten Konstruktionsstufe geschlossen, und die vorhandenen Bohrungen für die Wirbel mit Plattendübeln versehen. So entstand der heute noch gebräuchliche Gussrahmen, der oft als „Vollpanzerrahmen“ oder „Panzerplatte“ bezeichnet wird.
Der Eisenrahmen ist das wohl auffälligste konstruktive Merkmal an Klavieren mit Einfluss auf die Stimmhaltung. Daneben gibt es unzählige weitere Konstruktionsdetails, welche aus einem Klavier oder Flügel ein leicht zustimmendes Instrument machen, oder einen „störrischen Esel“, bei dem ungünstige Mensuren, Auflagepunkte der Saite mit zu hoher Reibung, zu lange „tote Saiten-Enden“, zu fest oder zu lose sitzende Stimmnägel (Wirbel) etc das Stimmen zur nervtötenden Geduldsprobe für den Stimmer machen können (oder zu einer interessanten Herausforderung…).
Der international bekannte Klaviertechniker und –Konstrukteur Klaus Fenner ist bekannt für seine ausführlichen und erhellenden  Ausführungen über dieses Thema.
 
 
1.2 Die Qualität der verarbeiteten Materialien

In Bezug auf gute Stimmhaltung erkennt der Klavierstimmer bei seiner Arbeit leicht am Fortgang seiner Tätigkeit. So macht die Verwendung guter Materialien im Bereich des Stimmstocks und der Saiten einen deutlichen Unterschied: festes, gut abgelagertes Holz für den Stimmstock und torsionsarme, nicht zu starke Stimmnägel erleichtern das Stimmen ungemein, und ermöglichen gleichmäßige und geschmeidige Bewegungen des Stimmhammers. Auf der anderen Seite machen dem Stimmer billige Qualitäten von Stimmstockholz mit zu hohem Leimanteil oder gar Lufteinschlüssen oder zu starke Stimmnägel das Leben schwer: die Wirbel lassen sich dann oft nur ruckweise - das heißt zunächst überhaupt nicht und sodann umso mehr - bewegen, eine Plage…
 
 
1.3. Sorgfalt bei der Verarbeitung

Diese spiegelt sich ebenfalls in unterschiedlichen Ergebnissen, und bleibt dem Klavierstimmer bei seiner Arbeit nur selten verborgen: insbesondere der sorgfältig ausgeführte „Abstich“ am Steg ist verantwortlich dafür, dass eine Seite mit einer klar abgegrenzten Länge als klarer, schwebungsfreier Ton erklingt. Ist dies nicht der Fall, und der Abstich wird ungenau ausgeführt, liegt die Saite am Steg abwechselnd am Abstich oder am Stegstift an, und wird somit mal vom Stegstift, mal vom Stegholz in ihrer Länge begrenzt. Zu hören sind dann 2 sich abwechselnde Tonhöhen, die als Schweben oder rhythmisches Pulsieren der Saite wahrgenommen werden. Diese sogenannten „unreinen Saiten“ vereinen sich dann im Diskant zu einem Chor aus drei in sich verstimmten Saiten und machen das saubere Stimmen des Instruments unmöglich.
In Hinsicht auf den späteren Zustand des Instrumentes in Abhängigkeit vom Alter und dem Grad der Benutzung sind oben erwähnte unreine Saiten die wohl am häufigsten anzutreffenden Probleme auch bei gespielten, gebrauchten Klavieren und Flügeln. Auch als neue Instrumente einwandfrei verarbeitete Instrumente können nach einigen Jahren unreine Saiten in unterschiedlicher Zahl haben, deren Ursache meist darin liegen, dass sich die Stegstifte im Steg lösen auf Grund der Häufigkeit des Gebrauchs (Verschleiß) oder zu starker Austrocknung der umgebenden Raumluft und des Holzes für den Steg. Im günstigsten Falle wandern die Saiten ein wenig am Stegstift empor, und verlieren so ihre feste Auflage auf dem Steg, was zur Unreinheit und manchmal auch klirrenden Geräuschen oder Geräuschanteilen des Tons führen kann. Dieser Umstand wird begünstigt durch eine zuweilen anzutreffende, ungünstige Schränkung der Stegstifte, einen zu flach gewählten Winkel, in dem die Stifte im Holz eingeschlagen sind, und an denen die Saite leicht empor wandern und sich vom Steg lösen kann. Im günstigsten Falle kann dies relativ leicht durch anklopfen der Saiten am Steg mittels Messingbeitel und Gummihammer abgestellt werden.
 
  
 
 
Nicht zu unterschätzen in ihrem Einfluss auf eine gute Stimmhaltung sind die Fähigkeiten des Klavierstimmers. Über einwandfreies „Hören“ der der Intervalle und Schwebungen hinaus besteht beim Klavierstimmen die große Herausforderung der Handhabung des (seltsamerweise) als „Stimmhammer“ bezeichneten Werkzeugs. Diese grobe Bezeichnung eines Werkzeugs für eine derart feinmotorische Angelegenheit leitet eigentlich völlig fehl: Wohl kaum eine handwerkliche Tätigkeit erfordert derart viel feinmotorische Übung, wie das Bewegen eines Stimmnagels im Stimmstock von Klavieren und Flügeln. Dies hat seine Ursache vor allem darin, dass das Stimmen relativ wenig mit so etwas wie „Einstellen“ zu tun hat. Dem Laien erscheint die massive, mit viel Gusseisen versehene akustische Anlage eines Klaviers oder Flügels recht massiv und somit gewissermaßen „starr“. Weit gefehlt: Vielmehr haben wir es mit bei dem Arbeitsbereich des Klavierstimmers mit einem recht elastischen Kräftefeld zu tun. Nicht nur der mit einer Wölbung in Saitenrichtung konstruierte Resonanzboden gibt durch die extreme Belastung bei Zunahme der Saitenzüge nach. Wenn jede Saite eine Zugkraft von etwa 70 kg auf Rast, Gussplatte und Resonanzboden ausübt, und sich die Zugkräfte bei ca. 230 Saiten auf tonnenschwere Lasten addieren, so kann man sich vorstellen, dass dort auch an der Rast und an den Stegen so einiges in Bewegung gerät. Wiederum Klaus Fenner hat in seinen Fachbüchern und Artikel eindrucksvoll und detailreich geschildert, wie während des Stimmvorgangs Resonanzböden nachgeben, Stege kippen (!), Saiten über Druckpunkte rutschen (oder es leider nicht tun, wenn es von Ihnen erwartet wird) und so weiter.
Dies alles hier noch einmal zu schildern, würde Klaus Fenner wiederholen, viele Leser überfordern oder langweilen, und den beabsichtigten Rahmen sprengen.
Vielmehr geht es darum zu unterstreichen, was auch Klaus Fenner resümiert: die nicht unwesentliche Abhängigkeit der Qualität der Stimmhaltung von den Qualitäten des Stimmers. Und damit verbunden sein Hinweis auf die nicht auszurottende Illusion, mit Hilfe von elektronischen Stimmgeräten in kurzer Zeit ein Heer von niedrig entlohnten Klavierstimmern für die Klavierindustrie zu rekrutieren.  
Mit dem Klavierstimmen verhält es sich ähnlich wie mit der Kunst und Fertigkeit, ein Musikinstrument zu erlernen. Auch diese Fertigkeit lässt sich nicht in einem „Kursus“ erlernen oder kurzzeitig erwerben,
sondern erfordert jahrelanges Training. Auch noch nach Jahrzehnten der Praxis stellen manche Instrumente oder ungünstige Umstände auch für routinierte Stimmer noch immer eine Herausforderung dar. Und damit wären wir beim nächsten Punkt in der Liste der einflussreichen Faktoren, den
 

 

 
Abgesehen von der Auswahl des richtigen Instrumentes und der Hinzuziehung eines geeigneten Fachmannes sind wir mit dem letzten beim wohl für die meisten Leser in Person eines Klavierbesitzers wichtigsten Punkt angelangt, da dieser derjenige ist, auf den der Eigentümer des Klaviers direkten Einfluss nehmen kann, und sollte, wenn er an einer guten Stimmhaltung seines Instrumentes ein ernsthaftes Interesse hegt. 
Da der langfristige Erfolg der Stimmarbeiten nicht zuletzt von den in ihrer Wichtigkeit nicht zu unterschätzenden klimatischen Umständen abhängt, ist der Klavierstimmer hier abhängig von der Zusammenarbeit des Klavierbesitzers und dessen Mitwirken bei der Überwachung und Beeinflussung der klimatischen Gegebenheiten und der Einhaltung nicht zu großer zeitlicher Abstände der Stimmungen.
Grundsätzlich gilt: Je größer der zeitliche Abstand, desto stärker der Grad der eintretenden Verstimmung, desto mehr Aufwand bei der Stimmung und desto stärker auch die Tendenz des Instrumentes, sich wieder zu verstimmen!
Letzteres kann man in extrem Fällen bereits während des Stimmvorgangs erleben: Bei Instrumenten, welche über mehrere Jahre nicht gestimmt wurden, hat die Saitenspannung mit der Zeit bereits stark nachgelassen, die Instrumente sind dann meist viel zu tief. Oft trifft man Instrumente an, die einen halben Ton oder mehr zu tief sind. Diese Klaviere in einem Zug zu stimmen ist unmöglich. Innerhalb des normalen Zeitraumes von etwa einer guten Stunde für eine Klavierstimmung mit 2-3 Durchgängen (jede Saite wird hier mindestens 2-3 x auf die anzustrebende Tonhöhe angehoben) kann bei derartig verstimmten Instrumenten allenfalls ein grobe Stimmung erreicht werden, bei der es vorerst nur darum geht, die Tonhöhe auf die Normaltonhöhe oder etwas darüber anzuheben, um die Grundlage für die darauf folgende Reinstimmung zu legen, die dann ein paar Tage später erfolgen kann.
 
 
 
Der eben beschriebene Umstand des Absackens der Saitenspannung im Laufe der Jahre ist der Hauptgrund für die im allgemeinen bekannte Regel, ein Klavier einmal im Jahr stimmen zu lassen. Durch regelmäßiges Nachspannen der Saiten wird dem Absinken der Saitenspannung entgegengewirkt, und verhindert, dass es erst zu einer größeren Differenz in der Tonhöhe und damit zu Schwierigkeiten mit der Stimmhaltung kommt.
 
In den Garantie-Erklärungen der meisten Hersteller von Klavieren und Flügeln findet man Hinweise auf die oben gestellte  Frage: meist wird empfohlen, die Instrumente 1-2 Mal jährlich von einem anerkannten Fachmann stimmen zu lassen, bei intensiver Nutzung und im Konzertbetrieb entsprechend häufiger. Die Fa. Steinway & Sons spricht in Ihrem Internetauftritt zu diesem Thema sogar von 4- 6 Stimmungen im Jahr bei intensiver professioneller Nutzung.
 
Im Allgemeinen ist es ratsam, neu angeschaffte, insbesondere fabrikneue Instrumente in der in den ersten Jahren nach dem Aufstellen häufiger zu stimmen, da sich das Material noch setzt. Auch braucht der Resonanzboden einige Zeit, um sich auf die neuen klimatischen Gegebenheiten einzustellen. Man sollte daher mit der ersten Stimmung am neuen Ort einige Wochen abwarten, da sich das Instrument sonst in der ersten Zeit nach dem Aufstellen schnell wieder verstimmen kann:
Das Instrument muss sich akklimatisieren.
 
 
 
Die wohl häufigste Ursache für die Verstimmung sind wechselnde klimatische Bedingungen, denen Klaviere und Flügel ausgesetzt sind. Den größten Einfluss hat hierbei die in Abhängigkeit von der Temperatur auftretende relative Luftfeuchte.
 
Der Feuchtigkeitsgehalt der Luft lässt sich mit einem so genannten Hygrometer messen. Sie werden feststellen, dass über das Jahr gesehen erheblicheSchwankungen der Luftfeuchte auftreten: während es im Sommer meist zu Messungen zwischen 45 und 90 % relativer Luftfeuchte kommt, sinkt der Feuchtigkeitsgehalt während der Heizperiode in den meisten Wohnräumen meist auf etwa 20 bis 40 % ab!
 
Der Hölzerne Resonanzboden an Klavieren, Flügeln und Cembalos reagiert ständig auf den Feuchtigkeitsgehalt der ihn umgebenden Luft. Mit zunehmender Feuchtigkeit dehnt sich das Holz aus, mit zunehmender Austrocknung schwindet das Material, und nimmt an Volumen ab.
 
Mit dieser zu- und abnehmenden Veränderung des Volumens des Resonanzbodens spannen und entspannen sich die darauf aufliegenden Saiten.
 
Die jahreszeitlich bedingten Auswirkungen dieser physikalischen Gesetzmäßigkeiten können lassen sich als Verstimmen des Instruments wahrnehmen:
 
 
Im Frühjahr und Sommer, wenn es häufig regnet,
nimmt die im Resonanzboden vorhandene Wölbung in Richtung der Saiten bei zunehmender Feuchtigkeit zu, und spannt die Saite, mit der Folge, dass die Saitenspannung und somit die Tonhöhe ansteigt.
   
Im Herbst und Winter während der Heizperiode (aber auch während längerer Trockenperioden im Sommer) nimmt die im Resonanzboden vorhandene Wölbung in Richtung der Saiten mit zunehmender Austrocknung ab, die Saitenspannung sinkt, mit der Konsequenz, dass sich die Tonhöhe verringert.
 
Die Veränderungen in Saitenspannung und Tonhöhe sind dort am größten, wo die Wölbung des Resonanzbodens seine stärkste Ausprägung hat, der so genannten „Krone“ des Klangkörpers. Auf der Klaviatur befindet sich diese Region in der Mittellage, in etwa dort, wo der Klavierstimmer „die Temperatur legt“. d.h. seine Arbeit mit dem Stimmen der ersten Oktave beginnt.
 
So kommt es, dass nach wochen- oder monatelanger Austrocknung meist Instrumente anzutreffen sind, welche - vor allem in der Mittellage - viel zu tief gestimmt sind, während in Frühjahr- und Sommermonaten mit viel Regen und hoher Luftfeuchte viele Klaviere und Flügel besonders in der Mittellage eine viel zu hohe Stimmung aufweisen.
 
Zum erreichen der Normtonhöhe von Kammerton a = 440 Hz müssen die so angetroffenen Klaviere und Flügel also jeweils im Winter herauf bzw. im Sommer herunter gestimmt werden.
 
In Verbindung mit der zuvor erwähnten Beobachtung, dass die Stimmhaltung generell umso stabiler ist, je geringer die zu überwindende Tonhöhendifferenz ausfällt ergibt sich zwangsläufig eine unzulängliche Stimmhaltung bei Instrumenten, welche ständig in Folge jahreszeitlich bedingter Luftfeuchtigkeitsschwankungen hinauf und hinab gestimmt werden müssen.
 
An Klavieren Flügeln und Cembalos, welche den normalen, jahreszeitlichen Luftfeuchtigkeitsschwankungen ungeschützt ausgesetzt sind, ist in der Regel keine gute Stimmhaltung zu beobachten.
Dies ist insbesondere dort der Fall, wo die Austrocknung der Luft während der Heizperiode extrem ist, z.B. in Räumen mit Fußbodenheizung /-erwärmung, Ofenheizung, Holzfußböden und/oder –Decken, Holzvertäfelungen und – Balken usw.
 
Wo derartige Negativ-Faktoren sich addieren, sinkt die Luftfeuchte dramatisch!
Neben der zwangsläufig mangelhaften Stimmhaltung sind derartige Umstände die Hauptursache für Schäden an Musikinstrumenten wie Klavieren, Flügeln und Cembalos, bei denen Holz- und Holz-Metallverbindungen in hundertfacher Form anzutreffen sind: Extreme Austrocknung ergibt hier für hunderte von Holz-Metall-Verbindungen die hundertfache Möglichkeit, sich zu lösen, und somit hundertfache Möglichkeiten, Störungen an Mechanik, Akustischer Anlage und Stimmstock zu produzieren.
 
Holz-Metallverbindungen kennen Sie vom gewöhnlichen Hammer (der, mit dem Sie einen Nagel einschlagen…). Auch die Holz-Metall-Verbindung des hölzernen Hammerstils zum metallenen Kopf löst sich, wenn der Stil zu sehr austrocknet. Um die Verbindung wieder zu festigen, stellen Sie den Hammer einfach in einen Eimer mit etwas Wasser (Sie kennen das…).
 
Der feste Sitz von Holz-Metall-Verbindungen ist also immer abhängig von ausreichender Holzfeuchte, und diese verändert sich analog zu der das Holz umgebenden Luftfeuchte.
 
Ziel ist es daher, die das umgebenden Luftfeuchtigkeitsschwankungen auf ein Minimum zu reduzieren.
 
Dies kann am leichtesten dadurch erreicht werden, dass die Austrocknung verhindert wird.
 
Wasserschalen auf oder an Heizkörpern sind hier meist wirkungslos und zu vergleichen mit dem berühmten Tropfen auf dem heißen Stein: zum deutlichen Anheben der relativen Luftfeuchte eines Raumes während der Heizperiode bedarf es täglich mehrerer Liter Wasser.
Das Regulieren der Luftfeuchte mittels eines handelsüblichen Luftbefeuchters oder Luftwäschers ist eine wirkungsvolle, wenn auch wartungsintensivere Möglichkeit: auch hier müssen täglich mehrere Liters Wasser die Luft benetzen.
 
Wirkungsvoller ist – will man sich dabei auf das Instrument beschränken, die ausschließliche Befeuchtung des Innenraums der Klaviere.
 
Hierfür gibt es mehr oder weniger aufwendige bis einfache Geräte, die sich sehr bewährt haben, und welche mit Füllintervallen von 1 bis 4 Wochen erheblich leichter zu warten sind.
 
Wir empfehlen Ihnen die einfachen Geräte von
Hierbei stellen die HYDROCEEL-Tanks einfach ein breites, tropfsicheres Wasserreservoir da, das im Inneres des Instruments Wasser zum verdunsten anbietet.
Meiner Erfahrung nach sollten die Geräte, welche mit Hilfe zweier Winkel im Inneren der Klaviere an Ober- und Unterrahmen angebracht werden, während der Heizperiode stets feucht gehalten, also je nach Trockenheit im Raum alle 1-4 Wochen befüllt werden, sodass sie stets Wasser enthalten, und das Instrument bei Bedarf Feuchtigkeit nachziehen kann.
Wichtig ist, dass das Befüllen der Geräte nicht vergessen wird, da Sie ja unsichtbar im Instrument verschwinden: aus den Augen aus dem Sinn hängen sie dann häufig ausgetrocknet wochenlang im Klavier oder liegen im Flügel auf dem Eisenrahmen, ohne ihren Dienst zu verrichten. Auch die mitgelieferten „Memoria“-Aufkleber erinnern längst nicht mehr, wenn man sich an ihren Anblick gewöhnt hat…
Meist geht es dann eben doch nicht ohne den Eintrag im Terminkalender oder die Gewohnheit einer regelmäßigen, wöchentlichen Kontrolle, bei deren Ausbleiben Ihnen dann etwas fehlt…
Fleißige HYDROCEEL- Kontrolleure berichten mir regelmäßig begeistert von ihrem Date mit dem Feuchtigkeitsregler und der deutlich besserer Stimmhaltung ihres Instruments!
 
Die aufwendigeren Klimakontrollsysteme (Piano Life Saver System) von DAMPP CHASER messen darüber hinaus mit Hilfe elektronischer Sensoren den Feuchtigkeitsgehalt der Luft im Instrument, und regulieren bei Bedarf die Luftfeuchte mittels eines im Wassertank über einen beheizbaren Stab angebrachtes Flies durch Verdunstung sowie einen bzw. zwei separat angebrachte Heizstäbe gegen ein Zuviel an Feuchtigkeit in der Luft in unmittelbarer Nähe des Resonanzbodens.
Wider das Vergessen leuchtet erinnert beim Piano Life Saver System das einsetzende Leuchten eines kleinen, roten Lämpchens an das notwendige Befüllen des leeren Tanks bei Wassermangel.
Mit diesen Geräten können Sie als Klavierbesitzer Ihren Teil zu einer deutlich besseren Stimmhaltung Ihres Instruments beitragen, und den Klavierstimmer bei seiner Arbeit unterstützen.
 
Die HYDROCEEL-Geräte und Piano Life Saver Systeme von DAMPP CHASER können Sie über uns beziehen und installieren lassen.